114 | dml – the chemistry of boredom

Mit dem Dopaminhaushalt ist das so eine Sache. Was uns anregt, kann sich auf Dauer, z.B. durch permanente Reizüberflutung, ins Gegenteil verkehren. Und so eben auch rein biochemisch Auslöser von Langeweile sein. Dem stellt sich unser langjähriger Broque-Weggefährte DML (aka Dirk Lamprecht) nun mit der abwechslungsreichen „The Chemistry of Boredom“-EP in den Weg und dockt dabei direkt an den richtigen Rezeptoren an. Für die fünf Tracks der EP hat unser Münchener des Monats seine Fühler ganz weit in die Untiefen seiner Festplatte gesteckt, denn wie das so ist beim Produzieren: es sammeln sich über die Jahre unzählige Skizzen und Ideen, für deren Vollendung man im jeweiligen Moment keine Zeit oder Muse hatte, die aber voller Potential unbeachtet vor sich hin schlummern. Was Dirk hier bei der Festplattenkehrwoche zutage förderte, hätte Material geliefert, um unzählige Alben zu füllen, wovon die fünf Tracks seiner neuen EP mehr als eine Ahnung geben. Zwischen D’n’B-untermalter Electronica („Stereotyping“), Engtanz Dub-Techno („SFW“), Funkstörungscher Beat-Funkyness über Streicherdramatik („Past Redemeption“) und nostalgisch verträumten Kraftwerk-Reminiszenzen („Beta Testing“) decken die Tracks eine große Bandbreite ab, die trotz allem in sich geschlossen wirkt. Zum Abschluss verzaubert DML dann noch Stefan Tretau’s „Just Before Daybreak“ und schließt gewissermassen mit DML’schen Signature Sound den Bogen. Was sagt Ihr nun, liebe Dopaminrezeptoren?

 

  1. stereotyping
  2. sfw
  3. past redemption
  4. beta testing
  5. stefan tretau – just before daybreak (dml remix)
  6. Download .zip-file

 
artwork by vincent fugere / www.bucane.ca (model: sarah white)
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